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In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, ab wann sich die Gründung einer GmbH & Co. KG lohnt. Außerdem gehen wir auf den Gründungsprozess, die Kosten und die Steuervorteile ein.
- Ab wann lohnt sich eine GmbH? – Einzelunternehmer vs. GmbH-Geschäftsführer
- 5 Unglaubliche Steuervorteile der Holdingstruktur
- Steuern auf ETFs & Fonds in einer GmbH
Was versteht man unter einer GmbH & Co. KG?
Die GmbH & Co. KG ist eine hybride Rechtsform, die Elemente zweier unterschiedlicher Gesellschaftstypen vereint: der Personengesellschaft und der Kapitalgesellschaft. Sie bietet die Vorteile einer Personengesellschaft, wie die persönliche Haftung der Gesellschafter, und die Vorteile einer Kapitalgesellschaft, wie die Haftungsbeschränkung.
Funktionsweise einer GmbH & Co. KG
Die GmbH & Co. KG besteht aus zwei Gesellschaften: der GmbH als Komplementär und der KG als Kommanditgesellschaft. Die GmbH ist der persönlich haftende Gesellschafter der KG und trägt daher die volle Haftung für die Verbindlichkeiten der KG. Die Kommanditisten haften nur mit ihrer Einlage in die KG.
Besonderheiten der GmbH & Co. KG
Interessanterweise ist die GmbH & Co. KG steuerlich eine Personengesellschaft. Das bedeutet, sie unterliegt den gleichen steuerlichen Grundsätzen wie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), eine offene Handelsgesellschaft (OHG) oder ein Einzelunternehmen. Diese steuerliche Einordnung kann unter bestimmten Umständen zu Vorteilen führen, die wir in einem späteren Abschnitt näher beleuchten werden.
Die GmbH & Co. KG ist daher eine attraktive Option für Unternehmer, die die unternehmerische Flexibilität einer Personengesellschaft schätzen und gleichzeitig die Haftung beschränken möchten.
Wie gründe ich eine GmbH & Co. KG?
Bei der Gründung einer GmbH & Co. KG sind spezifische rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten, die sich von denen der Gründung einer regulären GmbH unterscheiden.
Der Gesellschaftsvertrag einer GmbH & Co. KG kann im Gegensatz zu dem einer GmbH in privatschriftlicher Form verfasst werden. Das bedeutet, dass die notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrags nicht zwingend erforderlich ist. Es ist jedoch üblich, dass Gründer professionelle Beratung durch einen Rechtsanwalt oder Steuerberater einholen, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.
Obwohl es die Möglichkeit gibt, den Gesellschaftsvertrag flexibel zu gestalten, erfordert die Gründung der in der GmbH & Co. KG agierenden Komplementär-GmbH die Beachtung derselben formaljuristischen Prozesse, die auch bei der Gründung einer GmbH notwendig sind. Dies umfasst sowohl die erforderliche notarielle Beurkundung als auch die Eintragung der Gesellschaft ins Handelsregister. Darüber hinaus ist eine Kapitaleinlage in die Komplementär-GmbH erforderlich. Die Komplementär-GmbH übernimmt dabei die Rolle der geschäftsführenden Gesellschaft innerhalb der GmbH & Co. KG.
Steuervorteile
Um die steuerlichen Vorteile der GmbH & Co. KG beurteilen zu können, ist es notwendig, ihre steuerliche Belastung mit der einer GmbH zu vergleichen. In diesem Kontext beleuchten wir die unterschiedlichen steuerlichen Implikationen dieser beiden Unternehmensformen und untersuchen, unter welchen Bedingungen jede Form potenzielle Vorteile bietet.
Steuern bei einer GmbH
Betrachten wir das Thema Steuern für eine GmbH und eine GmbH & Co. KG, um zu verstehen, wann welche Gesellschaftsform steuerliche Vorteile bietet. Bei einer GmbH fallen grundsätzlich etwa 30% Steuern auf der Ebene der GmbH an. Zusätzliche Ausschüttungen an die Privatperson können dazu führen, dass die Steuerlast insgesamt ungefähr 45% beträgt.
Steuern bei einer GmbH & Co. KG
Im Gegensatz dazu wird die GmbH & Co. KG steuerlich ähnlich wie ein Einzelunternehmen behandelt. Hier hängt die Steuerbelastung vom persönlichen Einkommenssteuersatz ab. Bei einem Jahresgewinn von unter 50.000 € liegt dieser Steuersatz meist unter 42%, möglicherweise sogar deutlich darunter. In solchen Fällen kann die GmbH & Co. KG steuerlich günstiger sein als eine GmbH.
Vergleich der Steuerbelastung bei höherem Gewinn
Überschreitet der Gewinn jedoch 100.000 €, tendiert die GmbH aus steuerlicher Sicht meist zur besseren Option. In einer GmbH können Geschäftsführergehälter privat versteuert werden, während der verbleibende Gewinn zu etwa 30% auf Unternehmensebene besteuert wird. Diese Flexibilität bietet die GmbH & Co. KG nicht.
Komplexität und Einschränkungen bei der GmbH & Co. KG
Es gibt zwar spezielle Thesaurierungsmöglichkeiten in der GmbH & Co. KG, diese sind jedoch sehr komplex und in der Regel nicht zu empfehlen.
Steuerliche Vorteile der GmbH & Co. KG
Steuerliche Vorteile der GmbH & Co. KG ergeben sich vor allem in Spezialsituationen, wie bestimmten Immobilienmodellen. So können etwa durch einen Step-up die Abschreibungsmöglichkeiten erhöht werden, es kann Vorteile bei der Grunderwerbsteuer geben oder erleichterte Übertragungen von Anteilen an Nachkommen unter Nutzung von Nießbrauchregelungen sein. In einigen Fällen kann dies auch bei der Schenkungssteuer von Vorteil sein.
Kosten einer GmbH & Co. KG
Die Kostenstruktur einer GmbH und einer GmbH & Co. KG weist sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede auf. Für beide Rechtsformen liegen die Gründungskosten in einem Bereich von etwa 1.000 bis 1.500 €. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch in der erforderlichen Kapitaleinlage für die Komplementär-GmbH bei der GmbH & Co. KG, die mindestens 12.500 € beträgt. Dieses Kapital kann nach der Gründung im operativen Geschäft genutzt werden.
Weitere Kosten, die berücksichtigt werden müssen, sind die Ausgaben für Beratungsdienstleistungen, beispielsweise durch Rechtsanwälte oder Steuerberater. Während die laufenden Kosten bei beiden Unternehmensformen grundsätzlich ähnlich sind, können sie bei der GmbH & Co. KG aufgrund der Verwaltung der Komplementär-GmbH etwas höher ausfallen.
Hinsichtlich des Zeitrahmens für die Gründung: Sowohl bei der GmbH als auch bei der GmbH & Co. KG ist von der ersten Beratung bis zur abschließenden Eintragung im Handelsregister ein Zeitraum von etwa vier bis sechs Wochen einzuplanen.
Fazit
Die GmbH & Co. KG ist eine attraktive Unternehmensform, die Elemente einer Personengesellschaft mit denen einer Kapitalgesellschaft kombiniert und sich besonders durch ihre steuerliche Behandlung und Haftungsbeschränkung auszeichnet. Sie eignet sich vor allem bei einem Jahresgewinn unter 50.000 € aufgrund geringerer Steuerlasten im Vergleich zu einer GmbH, wobei bei höheren Gewinnen die GmbH steuerlich vorteilhafter sein kann
Wenn du dich aktuell mit verschiedenen Rechtsformen auseinandersetzt und überlegst, ob du eine GmbH & Co. KG oder eine GmbH gründen solltest, insbesondere wenn du bereits ein Einzelunternehmen führst oder schon eine bestehende GmbH besitzt und eine Holdingstruktur in Betracht ziehst, dann nutze bitte unser Angebot für eine kostenfreie Erstberatung. Dies bietet dir die Möglichkeit, individuelle Aspekte deines Vorhabens zu besprechen und eine fundierte Entscheidung für die passende Rechtsform zu treffen.
