Kostenfalle Familienstiftung – Was Steuerberater falsch machen!

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Kostenfalle Famillienstiftung – das machen 95% der Steuerberater falsch!

Die Gründung einer Stiftung ist ein komplexes Unterfangen, das sorgfältig geplant und durchgeführt werden sollte. Du solltest dir bewusst sein, dass es sich um einen langwierigen Prozess handelt, der viel Zeit und Mühe erfordert.

Viele Interessenten, die sich an uns wenden, haben bereits eine Stiftung gegründet und sind mit den Problemen konfrontiert, die sich daraus ergeben können. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir die häufigsten Fehler bei der Stiftungsgründung vorstellen, damit du diese vermeiden kannst.

Was ist eine Stiftung und welche Arten gibt es?

Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Stifter festgelegten Zweck verfolgt. Der Stifter kann eine natürliche oder juristische Person sein. Das Stiftungsvermögen ist in der Regel in Form von Geld, Immobilien oder anderen Vermögensgegenständen vorhanden.
Es gibt zwei Hauptarten von Stiftungen: die gemeinnützige Stiftung und die nicht gemeinnützige Stiftung, wie beispielsweise die Familienstiftung.

Gemeinnützigen Stiftung

Bei der gemeinnützigen Stiftung wird das Vermögen für gemeinnützige Zwecke genutzt. Dies bedeutet, dass die Erträge aus dem Stiftungskapital dazu dienen, gemeinnützige Aktivitäten zu unterstützen.

Familienstiftung

Die Familienstiftung ist eine nicht gemeinnützige Stiftung, die das Familienvermögen langfristig sichert und der Familie des Stifters zur Verfügung steht.

Wenn du dich für die Gründung einer Familienstiftung entscheidest, bedeutet das, dass du dich dauerhaft von deinem Vermögen trennst. Das gestiftete Vermögen muss als Grundstock der Stiftung erhalten bleiben, da Stiftungen in der Regel nicht aufgelöst werden können.

Steuerliche Anreize für gemeinnützige und Familienstiftungen

Gemeinnützige und Familienstiftungen bieten neben ihrem sozialen Engagement auch beachtliche steuerliche Anreize.

Gemeinnützige Stiftungen

  • Erwerbssteuerliche Vorteile: Die Übertragung von Vermögen in eine gemeinnützige Stiftung unterliegt beispielsweise nicht der Erbschafts- und Schenkungsteuer. Dies gilt auch für die Übertragung von Unternehmensvermögen.
  • Einkommensteuerliche Vorteile: Stifter können unter bestimmten Voraussetzungen Sonderausgabenabzüge geltend machen. So kann zum Beispiel ein kinderloses Ehepaar bis zu 1 Million Euro innerhalb von zehn Jahren steuerlich geltend machen, was eine Ersparnis von bis zu 45 % der Einkommensteuer auf das gestiftete Kapital bedeuten kann.
  • Steuervorteile für die Stiftung: Die Stiftung selbst genießt Steuervorteile, da sie von verschiedenen Steuern wie der Körperschafts-, Gewerbe- und Grundsteuer befreit ist.

Familienstiftungen

  • Vorteile: Die Gründung einer Familienstiftung hat mehrere Vorteile, wie etwa die Förderung des Zusammenhalts des Vermögens über Generationen hinweg und den Schutz vor Gläubigern.
  • Steuerliche Nachteile: Bei der Errichtung der Stiftung kann jedoch Erbschaft- oder Schenkungssteuer anfallen, abhängig von der Art des Vermögens, das der Stiftung zugeführt wird.
  • Steuerliche Behandlung: In der laufenden Besteuerung wird die Familienstiftung ähnlich einer vermögensverwaltenden GmbH besteuert, weshalb sie oft als Stiftungsholding strukturiert wird.

Stiftungsholding: Vor- & Nachteile

Stiftungsholdings bieten gegenüber klassischen Holdinggesellschaften einige Vorteile, insbesondere steuerliche Begünstigungen und den Schutz des Vermögens vor Gläubigern. Allerdings sind auch einige Nachteile zu beachten, wie die Kosten für Gründung und Verwaltung und die eingeschränkte Steuerbegünstigung für Destinatäre.

Vorteile

Steuerliche Begünstigung von Gewinnausschüttungen und Veräußerungsgewinnen

Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen und Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen unterliegen in einer Stiftungsholding lediglich einer Steuer von 0,75 %. Dies ist deutlich niedriger als die übliche Körperschaftsteuer von 15 %.

Schutz des Vermögens vor Gläubigern

Das Vermögen der Stiftung ist nicht mit dem persönlichen Vermögen des Stifters oder der Begünstigten verbunden. Das bedeutet, dass Gläubiger im Falle einer Insolvenz des Stifters nicht auf das Stiftungsvermögen zugreifen können.

Nachfolgeplanung

Bei geschickter Nachfolgeplanung können die steuerlichen Vorteile einer Stiftungsholding genutzt werden, um das Vermögen an die nächste Generation zu übertragen. Den Kindern stehen gegenüber ihren Eltern alle 10 Jahre Schenkungsfreibeträge von je 400.000 € zur Verfügung. Somit können die Eltern alle 10 Jahre 800.000 € steuerfrei an die Kinder übertragen. Zusätzlich kann begünstigtes Betriebsvermögen nahezu steuerfrei übertragen werden.

Nachteile

Steuerbegünstigung gilt nur für Destinatäre

Wenn Destinatäre keinen Einfluss auf die Ausschüttungen haben, unterliegen diese dem Teileinkünfteverfahren. Das bedeutet, dass 60 % der Ausschüttung mit dem persönlichen Steuersatz des Destinatärs besteuert werden.

Kosten für Gründung und Verwaltung

Die Gründung und Verwaltung einer Stiftung ist mit Kosten verbunden. Diese Kosten können bei geringerem Vermögen die Steuerbegünstigung übersteigen.

Unvorteilhaft bei geringerem Vermögen

Die Kosten für Gründung und Verwaltung können die Steuerbegünstigung bei geringerem Vermögen übersteigen.

Lebenslange Bindung

Das Vermögen einer Stiftung ist lebenslang gebunden. Das bedeutet, dass der Stifter oder die Begünstigten nicht mehr frei über das Vermögen verfügen können. Dies kann problematisch sein, wenn sich die Lebensumstände ändern, beispielsweise durch Krankheit oder andere unvorhergesehene Ereignisse.

Hohe Verwaltungskosten

Die laufenden Verwaltungskosten einer Stiftung belaufen sich auf ca. 2 % des Stiftungsvermögens pro Jahr. Dies kann zu hohen Kosten führen, insbesondere bei größeren Stiftungen.

Vergleich mit Holding GmbH

Eine Holding GmbH bietet vergleichbare steuerliche Vorteile bei deutlich geringerem Verwaltungsaufwand und viel höherer Flexibilität. Die Gründung und Verwaltung einer Holding GmbH ist einfacher und kostengünstiger als die Gründung und Verwaltung einer Stiftung. Außerdem ist das Vermögen einer Holding GmbH nicht lebenslang gebunden. Die Gesellschafter können frei über das Vermögen verfügen.

Fazit

Bei der Errichtung einer Familienstiftung ist Vorsicht geboten, um Kostenfallen zu vermeiden. Erbschafts- oder Schenkungssteuern sowie laufende Verwaltungskosten können die steuerlichen Vorteile übersteigen, insbesondere bei geringerem Stiftungsvermögen. Eine detaillierte Beratung durch Fachexperten ist daher unerlässlich, um eine informierte Entscheidung zu treffen und langfristige finanzielle Verpflichtungen zu verstehen.

Familienstiftung

Die Wahl zwischen einer Familienstiftung und anderen Strukturen, wie einer Holding GmbH, erfordert eine sorgfältige Abwägung von Flexibilität, Kosten und langfristigen Zielen. So bietet eine Holding GmbH vergleichbare steuerliche Vorteile bei deutlich geringeren Verwaltungskosten und viel höherer Flexibilität.

Wenn du vor der Entscheidung stehst, ob du deine Holding als Stiftungsholding oder als Holding GmbH errichten solltest, nutze unbedingt unser kostenfreies Erstgespräch. In diesem analysieren wir deine individuelle Situation und geben dir eine erste Einschätzung.

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Michael Faraone

Michael Faraone

Michael Faraone ist Gründer und Geschäftsführer der Faraone+ Steuerberatungsgesellschaft mbH. Seit über 20 Jahren als Steuerberater tätig.Dabei hat er sich auf die Entwicklung von Steuergestaltungen für schnell skalierende Unternehmen im Bereich Coaching, Experten und digitalen Dienstleistern spezialisiert. Michael Faraone ist Dozent beim NWB Verlag, Der Bundessteuerberaterkammer und Buchautor.

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